Johannes Brockmann wurde am 17. Juli 1888 als viertes von zehn Kindern in Paderborn geboren. Er wuchs in eine bodenständige und tief im katholischen Glauben verwurzelte Familie hinein. Die religiösen Überzeugungen gaben die Eltern an ihre Kinder weiter. Selbst Johannes Bruder Hermann, der später SPD-Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen wurde, blieb sein Leben lang gläubiger Katholik. Der Vater war Eisenbahnschlosser und auch in dieser Hinsicht war er prägend, denn fünf seiner sieben Söhne erlernten ebenfalls dieses Handwerk. Johannes Brockmann schlug allerdings einen anderen Lebensweg ein. Nach der Volksschule besuchte Brockmann im niederländischen Harreveld das St. Ludwigs-Kolleg der Franziskaner. Er beendete die gymnasiale Internatszeit bereits im Februar 1908 mit einem Zeugnis der Unterprima. Nach zwei Semestern an der Bischöflich philosophisch-theologischen Fakultät zu Paderborn, fasste er den Entschluss, den Beruf des Volksschullehrers zu ergreifen. Das Lehrerseminar in Paderborn schloss er 1911 erfolgreich ab. Daraufhin erhielt er eine Stelle an einer Volksschule in Bocholt-Stenern. 1913 kam er als Schulamtsbewerber nach Rinkerode. Dieser kleine Ort in der Nähe von Münster wurde zu Brockmanns Wahlheimat. Nachdem er als Soldat im Ersten Weltkrieg kämpfen musste und nach der Niederlage 1919 eine feste Stelle als Lehrer erhielt, ließ sich Brockmann für den Rest seines Lebens dort nieder.1