Statistiken zu Abgeordneten (1946-1954)
Im nordrhein-westfälischen Landtag befanden sich anfangs unter den Abgeordneten trotz der Auslese der Briten, die keine Nationalsozialisten berücksichtigen wollten, viele alte Politiker und wenige Politikerinnen, die sich vor und im „Dritten Reich“ ganz unterschiedlich verhalten hatten. Da waren Demokratinnen und Demokraten, die verfolgt worden waren, Widerstand geleistet, in Haft gesessen, in Konzentrationslagern überlebt hatten, geflohen waren. Mancher Politikerinnen und Politiker der Weimarer Zeit hatte sich auch in die sogenannte innere Emigration begeben und sich vielfach opportunistisch angepasst bzw. anpassen müssen, während viele andere beispielsweise berufliche Nachteile erlitten.
Es fanden sich aber auch Politikerinnen und Politiker, die vor 1933 den Nationalsozialisten wenig entgegengetreten waren und ihnen auch den Weg an die Macht mitbereitet hatten, Mitläufer und Menschen, die ihre Karrieren auch im Nationalsozialismus fortgesetzt hatten. Und auch frühere Soldaten, die in den Krieg hatten ziehen müssen, fanden sich unter den ersten Abgeordneten. Insbesondere bei den Debatten um den Nationalsozialismus im Landtag spielten auch die persönlichen Lebenswege der Abgeordneten eine Rolle und führten immer wieder zu hitzigen Debatten und Zwischenrufen.