Werner Rudolf Fritz Jacobi wurde am 18. Januar 1907 in Dortmund geboren. Sein Vater Wilhelm Jacobi war Bürovorsteher und später Bürgermeister von Langendreer (heute ein Stadtteil von Bochum). Sohn Werner wurde, obwohl seine Mutter Rosa Jüdin war, im protestantischen Glauben erzogen. Darüber hinaus war die Familie stark sozialdemokratisch geprägt und Werner war bereits als Schüler in die SPD-nahe Jugendorganisation Sozialistische Arbeiter-Jugend (SAJ) eingebunden. 1923 trat er dann der SPD bei. Dass er anders als der Großteil seiner Parteigenossen aus privilegierteren Verhältnissen stammte, zeigte sich auch daran, dass Jacobi nach dem Besuch der evangelischen Volksschule, einem Dortmunder Gymnasium und dem Realgymnasium in Langendreer 1926 Rechts- und Staatswissenschaften studierte, und zwar in Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Berlin und Bonn. Während dieser Zeit engagierte er sich auch politisch beim Deutschen Republikanischen Studentenbund, beim Sozialistischen Studentenbund, beim „Hofgeismarer-Kreis“ der Jungsozialisten und bei der Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Zudem schrieb er für mehrere sozialdemokratische Zeitungen und Zeitschriften – u.a. war er Mitherausgeber und Redakteur der Zeitschrift „Der Schacht“. 1931 bestand er vor dem Prüfungsausschuss beim Oberlandesgericht Köln die erste juristische Staatsprüfung. Von 1931 bis 1933 war er Gerichtsreferendar am Amtsgericht Witten, dem Landgericht Dortmund sowie bei der Staatsanwaltschaft in Dortmund.1