Nach Ende seiner Lehrzeit ging Erich Deppermann für zwei Jahre auf Wanderschaft. Er kam schließlich zurück nach Bielefeld und wagte 1925 den Schritt in die Selbstständigkeit durch die Gründung eines Musikaliengeschäfts. Das Geschäft führte er zehn Jahre lang bis ihm 1935 vonseiten der Gestapo die Ausübung einer selbstständigen Existenz untersagt wurde. Grund hierfür war sein früheres sozialdemokratisches Engagement. Im Februar 1936 wurde er dann wegen Verstoßes gegen das sogenannte „Heimtückegesetz“ verhaftet3 – vorausgegangen war anscheinend folgende Begebenheit: „Als er in einem Gespräch die Meinung vertrat, es sei ‚immer einer mit brauen Hosen dabei, wenn man in der Zeitung etwas von Unterschlagung lese‘, wurde er der Verächtlichmachung der Parteiuniform für schuldig befunden. Und es war beinahe soviel[sic] wie Hochverrat, als er ironisch meinte: ‚Ja, die Führerrede war nicht schlecht – es konnte einem nur schlecht davon werden!‘“4 Beinahe ein Jahr verbrachte er in Haft, u.a. in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen. Nach seiner Entlassung Mitte Januar 1937 arbeitete er bis zum Ende des Krieges als Dreher in einer Eisengießerei. Der NSDAP war Deppermann nie beigetreten, allerdings war er von 1938 bis 1945 nominelles Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF).5