Am 29. August 1946 wurde Halbfell schließlich der erste Arbeitsminister Nordrhein-Westfalens. In seiner Amtszeit setzte er sich gegen die Demontagepolitik der britischen Militärregierung ein sowie für eine fruchtbare Beziehung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Sein Herzensthema blieb jedoch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Bergbau. Hierbei ging es nicht nur um die Sozialisierung des Bergbaus oder die Forderungen nach höheren Löhnen für die Bergarbeiter (was angesichts des damaligen Arbeitskräftemangels im Bergbau mehr als geboten schien), sondern auch um die Schaffung des Bergmannversorgungsscheins. Dieser Schein wurde durch das entsprechende Gesetz, welches 1948 in Kraft trat, eingeführt und garantierte, dass Bergmänner, für den Fall, dass sie ihren Bergmannsberuf nicht mehr ausüben können, bei der Suche nach einer anderen Stelle bevorzugt zu behandeln sind. Des Weiteren erreichte er, dass Bergarbeiter, die an der schweren Bergmannskrankheit Silikose (Quarzstaublungenerkrankung) litten, als Schwerbeschädigte eingestuft wurden und entsprechende Unterstützung erhielten. Für derartiges Engagement wurde ihm viel Anerkennung zuteil. Kritisiert wurde allerdings seine Personalpolitik, bei dem ihm von Seiten der CDU und Teilen der Öffentlichkeit vorgeworfen wurde, Arbeitsamtsdirektoren mit entsprechenden Parteibüchern bevorzugt bzw. benachteiligt zu haben. Bei aller berechtigten Kritik hatte Halbfell jedoch besonders darauf geachtet, diese Positionen mit NS-Unbelasteten zu besetzen.8