19.03.2013
- Kaum zu glauben, aber wahr: Schon seit 25 Jahren tagt der NRW-Landtag in seinem Neubau am Rheinufer. Den Auftakt ins Jubiläumsjahr machte heute eine Podiumsdiskussion im Plenarsaal – mit dabei auch der geistige Vater des Neubaus, der Architekt Fritz Eller.
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Podiumsdiskussion zu 25 Jahre Landtag am Rhein
Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW:
"Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht; aber alle Gäste die von außerhalb kommen und die wir hier im Haus begrüßen, sind immer wieder aufs Neue erstaunt, wenn wir von 25 Jahren Landtag am Rhein erzählen. Wie? So lange ist das schon her? So lange gibt es den Landtag schon? Das sieht man ihm gar nicht an."
Kaum zu glauben aber wahr: Seit 25 Jahren tagt der nordrhein-westfälische Landtag schon in seinem Neubau direkt am Düsseldorfer Rheinufer. Den Auftakt ins Jubiläumsjahr machte nun eine Podiumsdiskussion. Mit dabei auch der geistige Vater des Neubaus - der Architekt Fritz Eller.
Fritz Eller, Architekt des Landtags:
"Es sollte eine kreisrunde Anordnung im Plenarsaal gefunden werden. Wir fanden das ganz toll, denn für einen Architekten ist nämlich ein kreisrunder Saal genau das, was man sich sozusagen als ideale Vorstellung machen kann. Da sagten wir, wenn schon kreisrunde Sitzanordnung, dann muss es auch ein kreisrunder Raum sein."
Mit dieser kreisrunden Idee gewann Eller Anfang der 80er-Jahre den Wettbewerb um das beste Architektenmodell. Der Umsetzung fieberten neben ihm selbst auch die Abgeordneten über Jahre hinweg entgegen.
Heinz Hardt, Ehemaliger Abgeordneter und Mitglied der Baukommission:
"Als ich 1970 gewählt wurde, da müssen Sie sich mal die Arbeitsbedingungen vorstellen. Ich hatte ein Fach von 30 mal 25 Zentimetern, da lagen die Post und die ganzen Sachen drin. Es gab ein Schließfach, da lag der Haushalt drin - so und dann war Ende. Mehr gab es nicht. Es gab kein Zimmer, kein Telefon, kein gar nichts."
Heute im Neubau gibt es das alles. Vor allem aber ist der Landtag mit seiner offenen Architektur mehr als je zuvor zum Haus der Bürgerinnen und Bürger geworden.
Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer NRW:
"Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wo ich vor dreizehn Jahren zum ersten Mal hier hinten im Rahmen einer Anhörung sprechen durfte. Und ich sage Ihnen ganz ehrlich, da war eine gewisse Gänsehaut. Und diese Gänsehaut resultierte eben nicht daraus, dass ich in einem Raum war, der mich klein machte, sondern dass ich in einem Raum war, der mich stolz machte als Bürger dieses Landes."
Erasmus Eller, Architekt und Sohn des Landtagsarchitekten:
"Das, was uns alle begeistert, ist, wenn Architektur wirkt. Also nicht nur ein Funktionsgebäude, sondern wenn es dem gerecht wird, was es eigentlich in seiner Auslobung gefordert hat: Nämlich Menschen so zusammenzubringen, dass Politik möglich wird."
Und wenn das neue Gebäude dann noch positiv auf die Umgebung ausstrahlt, ist das Glück des Architekten perfekt. Das sei beim Parlamentsbau auch mit Blick auf den entstandenen Medienhafen optimal geglückt, so das Ergebnis der Podiumsdiskussion.
Dr. Gregor Bonin, Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf:
"Also ich glaube das insgesamt die Angliederung des Hafenbereiches, des Medienhafens, des Bereiches der Innovation an die bestehenden Stadtstrukturen gelungen ist."
Prof. Dr. Christoph Zöpel, Ehemaliger NRW-Bauminister:
"Das Ganze hat dazu geführt, dass Düsseldorf eine immens attraktive Stadt wurde."
Der neue Landtag also ein Gebäude mit großer Anziehungskraft. Und das sowohl städtebaulich als auch menschlich. Jedes Jahr statten dem Parlament über 70.000 Menschen aus dem ganzen Land einen Besuch ab. Am ersten Juli-Wochenende gibt es dazu eine besondere Gelegenheit. Anlässlich seines 25. Jubiläums lädt der Landtag ein zum Tag der offenen Tür.
Herausgeberin
Die Präsidentin des Landtags
Carina Gödecke
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
Redaktion & Produktion
Daniela Braun
Inhaltlich Verantwortlicher (§ 10 Absatz 3 MDStV)
Dr. Florian Melchert
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