Seit 2001 besteht die regionale Partnerschaft zwischen den Regionen Hauts de France (Frankreich), Schlesien (Polen) und Nordrhein-Westfalen. An dem Festakt im Landtag nahmen unter anderem der Vize-Präsident der Region Hauts-de-France, François Decoster, Jan Kawulok, Sejmik-Präsident der Woiwodschaft Schlesien, Maria Materla, Vorsitzende des internationalen Ausschusses im Regionalparlament der Woiwodschaft Schlesien, die Generalkonsulin der Französischen Republik, Dr. Olivia Berkeley-Chrismann, Jakub Wawrzyniak, Generalkonsul der Republik Polen, Gäste aus Zivilgesellschaft, konsularische Vertreterinnen und Vertreter sowie Mitglieder des Landtags und der Landesregierung teil.
„Am 29. August 1991 wurden die Flaggen Polens, Frankreichs und Deutschlands vor dem Rathaus von Weimar aufgezogen. Sie wehten im Wind der Veränderung, der Europa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und nach der deutschen Wiedervereinigung erfasste. Das Weimarer Dreieck war geboren. Heute kommen wir nicht nur zusammen, um das 30-jährige Bestehen dieser Partnerschaft zu feiern. Wir würdigen heute auch das Regionale Weimarer Dreieck, das seit 20 Jahren zwischen unseren Ländern besteht. Die regionale Zusammenarbeit hat starke Wurzeln in vielen Lebensbereichen geschlagen. Unser aller Ziel muss es sein, dass Demokratie, Wohlstand und Sicherheit auch zukünftig unser Zusammenleben in der europäischen Familie und auf dem europäischen Kontinent bestimmen“, sagte der Präsident des Landtags, André Kuper, der auch Vorsitzender der Parlamentariergruppe Polen, Mittel- und Osteuropa, Baltikum ist.
Für die musikalische Untermalung während der Feierstunde sorgte eine trilaterale Band. Zudem gab es eine Podiumsdiskussion zu den Themen Zukunftsperspektiven, Jugendbeteiligung und Zusammenarbeit im Weimarer Dreieck, eine Tanzperformance und eine Kunstausstellung. Vizepräsident Oliver Keymis sagte: „20 Jahre regionales Weimarer Dreieck bedeutet 20 Jahre politische Partnerschaft und menschliche Freundschaften zwischen Polen, Frankreich und Deutschland auf regionaler Ebene, also Schlesien, Hauts-de-France, NRW. Es bedeutet gemeinsames Denken, Diskutieren und Gestalten einer gemeinsamen europäischen Zukunft im Bewusstsein einer gemeinsamen Vergangenheit, denn diese drei europäischen Regionen sind auf besonders vielfältige Weise (Kohle, Stahl, Strukturwandel) miteinander verbunden und bilden eine starke Achse in der Mitte des vereinten Europas für Sicherheit, Wohlstand, Frieden und Freiheit.“
Zur regionalen Zusammenarbeit gehören regelmäßige Austausch- und Kulturprojekte wie die Projektreihe „Kulturatrium“, Schul- und Städtepartnerschaften und politische, zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Kontakte. Zudem finden jährlich im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks ein Jugendgipfel und ein Expertenaustausch statt.
Hintergrund
Das Weimarer Dreieck wurde am 29. August 1991 bei einem Treffen der damaligen Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens, Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski, in Weimar gegründet. Ihr Ziel war und ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der drei Länder weiter auszubauen und den europäischen Integrationsprozess weiter voranzutreiben. Auch 30 Jahre nach der Gründung kommen die Außen- und Europaminister der drei Länder regelmäßig zusammen, um über aktuelle politische Themen zu sprechen und gemeinsame Initiativen zu entwickeln.