Der Fokus der anschließenden Talkrunde lag insbesondere auf dem gesellschaftlichen und politischen Zustand Ostdeutschlands.
Kai Unzicker fasste seine Sicht zusammen: „35 Jahre nach dem Mauerfall fehlt uns immer noch eine gemeinsame Geschichte der deutschen Einheit. Im Osten erzählen die Menschen von der friedlichen Revolution und den Brüchen der Nachwendezeit; im Westen erinnern sie sich an den Sieg im Systemwettstreit und die finanziellen Lasten der Einheit."
Die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin, Christine Lieberknecht, sagte: „Dass am 9. November 1989 die Berliner Mauer ohne Blutvergießen friedlich gefallen und Deutschland seit 1990 wiedervereint ist, war nicht selbstverständlich. Dankbare Freude über damals gelungene deutsche und europäische Geschichte geben mir für die Lösung unserer heutigen Probleme Mut und Zuversicht.“
Christina von Below resümierte: „Nicht die Aufteilung in Ost oder West spaltet unsere Gesellschaft, sondern die zunehmende politische Entwicklung. Unsere Lebensgeschichten zeigen: Wir sind längst zusammengewachsen. Der Düsseldorfer, der sich in Leipzig verliebt hat und dort mit drei Kindern lebt. Oder die Thüringerin, die im Rheinland ihre wahre Heimat sieht. Von diesen Geschichten möchte ich mehr hören!“