Welle der Freundschaft – 50 Jahre Elysée-Vertrag

17.01.2013 - So sieht die deutsch-französische Freundschaft heute aus: Im Landtag haben Vertreter aus Politik und Gesellschaft beider Länder das Jubiläum des Elysée-Vertrags gefeiert. Den hatten Bundeskanzler Adenauer und der französische Präsident de Gaulle vor 50 Jahren unterzeichnet.

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Eine Welle der Freundschaft: Landtag feiert 50 Jahre Elysée-Vertrag

So sieht die deutsch-französische Freundschaft heute aus: Im Landtag Nordrhein-Westfalen haben Vertreter aus Politik und Gesellschaft beider Länder  gemeinsam das Jubiläum des Elysée-Vertrags gefeiert. Vor 50 Jahren hatten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle das Freundschaftswerk unterzeichnet. Das Ziel: Zusammenarbeit und Verständigung statt Erzfeindschaft und blutiger Kriege.   

Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW
"Ein verbindlicher Vertrag als Pakt von Regierungen, das ist bei den vielen Tiefpunkten der gemeinsamen deutsch-französischen Vergangenheit wahrlich nicht wenig. Doch Freundschaft können letztlich nur Menschen entwickeln und pflegen und über die Jahrzehnte bewahren. Und genau das ist es, was die bahnbrechende Idee des Elysée-Vertrages ausmacht, weil er den Freundschaftsgedanken in Form des deutsch-französischen Jugendwerkes festschrieb."

Ob Schüler, Auszubildende oder Studenten: Rund acht Millionen Jugendliche haben seither bei einem deutsch-französischen Austausch des Jugendwerks mitgemacht. Eine nachhaltig grenzüberschreitende Freundschaft mit weitreichenden Folgen nicht zuletzt auch für ganz Europa:

Maurice Gourdault-Montagne, Französischer Botschafter
"Der Elysée-Vetrag stellte die Weichen für ein friedliches Zusammenleben in einem freien, geeinten und gerechten Europa. Nordrhein-Westfalen nimmt in diesem Kontext eine besondere Stellung ein. Das Land zwischen Rhein und Ruhr ist ein Brückenland. Der Rhein hat uns früher getrennt. Heute bringt er uns zusammen."

Bahnbrechend hierfür war das Jahr 1962. Nach einem Staatsbesuch Adenauers in Frankreich reist de Gaulle zu einem offiziellen Gegenbesuch nach Deutschland. Ob in Bonn, Düsseldorf oder Hamburg: Der französische Präsident zieht die Deutschen massenweise an. Mittendrin damals auch der frühere NRW-Politiker Karl Lamers und der ehemalige Schulleiter Rolf Cornelissen:   

Rolf Cornelißen, Initiator der Städtepartnerschaft Meerbusch/Fouesnant:
"'Ich bin glücklich in Düsseldorf zu sein in Westfalen.' Buuuh! Das hatte er nicht ganz gecheckt, dass es ein Nordrhein-Westfalen gab. Und dann hab ich bei mir gedacht: Der Mann ist gut."

Karl Lamers, Ehemaliger NRW-Bundestagsabgeordneter:
"Und als er an einer Stelle sagte: 'Und wenn ich hier stehe und sie alle um mich versammelt sehe, dann fühle ich, wie eine Welle der Freundschaft...' Und dann konnte er nicht weiterreden, weil die Leute in Jubel ausbrachen. Es war unglaublich."

Weitere Einblicke in die Ereignisse rund um den Elysée-Vertrag gibt eine neue Ausstellung im Landtag - konzipiert von der Stiftung Bundeskanzler Adenauer-Haus und der Fondation Charles de Gaulle. Die Ausstellung ehrt Adenauer und de Gaulle als Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft. Noch bis Anfang Februar macht sie im Landtag Station.

 

 

Herausgeberin
Die Präsidentin des Landtags
Carina Gödecke

Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf

Redaktion & Produktion
Daniela Braun

Inhaltlich Verantwortlicher (§ 10 Absatz 3 MDStV)
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