15.06.2022
- Mit einem besonderen Konzert hat der Landtag Nordrhein-Westfalen ein neues Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gesetzt. Auf Einladung des Präsidenten des Landtags, André Kuper, spielte das Jugendsinfonieorchester der Ukraine ein Konzert im Plenarsaal.
Die Musikerinnen und Musiker im Alter zwischen 12 und 22 Jahren kommen aus 30 unterschiedlichen Städten der Ukraine – darunter Odessa, Kiew, Charkiw, Cherson und Donezk.
Videoscript
„Konzert des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine“
Off-Stimme:
Es war ein besonderes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine: Auf Einladung von Landtagspräsident André Kuper spielte das Jugendsinfonieorchester der Ukraine ein Konzert im Plenarsaal.
Das Orchester spielte unter anderem die ukrainische Nationalhymne. Unterstützt wurde es durch den Konzertchor Ratingen.
Die Musikerinnen und Musiker im Alter ab 12 Jahren kommen aus Odessa, Kiew, Charkiw, Cherson oder Donezk. Sie haben die Schrecken des russischen Angriffskriegs erlebt, mussten sich in Kellern, U-Bahnschächten oder Bunkern in Sicherheit bringen. Sie gastierten im Sommer auch bei der Festwoche „Moers klingt“ und waren dafür aus dem Kriegsgebiet evakuiert worden.
Präsident Kuper begrüßte das Orchester, das sich als Botschafter seiner Heimat versteht – angesichts des Kriegs noch mehr als jemals zuvor.
Der Präsident sagte:
André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen:
Als ich vor wenigen Wochen davon erfahren habe, dass im Juni das Jugendsinfonieorchester der Ukraine zu Gast in Nordrhein-Westfalen sein wird, war mir klar: Ein Benefizkonzert in der Herzkammer der Demokratie unseres Landes, hier im Plenarsaal - das wäre ein Signal: an die um ihre Freiheit kämpfenden Menschen in der Ukraine. Ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg!
Unser ganze Empathie gilt den Menschen in der Ukraine, die aus Liebe zu ihrem Vaterland ihre politische Freiheit und Demokratie verteidigen, die sie erst vor einer Generation errungen haben. Wir stehen zusammen und danken Ihnen, dass Sie heute in unserer Mitte sind!
Musik – sie ist für mich die Sprache der Welt. Sie ist universell, sie überwindet Grenzen. Und sie hat die Kraft, Menschen rund um den Globus zu vereinen.
Mit den Konzerten des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine erhält der uns vereinende Wunsch nach Frieden in Europa Ausdruck. Kunst und Kultur zu verbinden. Ihre Errungenschaften lassen sich auch durch Waffengewalt niemals wirklich zerstören.
Off-Stimme:
Der Präsident schloss seine Rede mit den Worten:
André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen:
Jeder Ton, der heute Nachmittag erklingt, macht klar: We stand with the Ukrainien! Freiheit, Frieden und Demokratie werden siegen. Danke Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit.
Off-Stimme:
Auch die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shum, begrüßte die Musikerinnen und Musiker aus ihrer Heimat:
Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine:
Ich freue mich, dass heute auch die „Melodia“ von Myroslaw Skoryk, die Musik eines unserer ganz großen Komponisten erklingt, Wie bitter, dass all dies geschieht, während in der Ukraine jeden Tag Menschen von der russischen Armee und von russischen Raketen getötet werden.
Liebes Publikum, ich will Ihnen nicht das Herz schwer machen. Aber es herrscht wieder Krieg in unserem gemeinsamen Europa. Den 31. Jahrestag unserer ukrainischen Unabhängigkeit am 24. August 2022 werden wir unter dem Eindruck des russischen Überfalls begehen – im Gedenken an unermessliches Leid, an Tod, Trennung, Zerstörung und die Vertreibung von Millionen von unschuldigen Menschen.
2022 markierte aber auch die endgültige Rückkehr der Ukraine in die europäische Familie. Wir sind von Freunden umgeben, die angesichts einer für uns alle existierenden Bedrohung an unserer Seite stehen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Für ihre offenen Türen und Herzen, für Solidarität und sehr praktische Unterstützung, für die Verteidigung gemeinsamer Werte.
Off-Stimme:
Das Jugendsinfonieorchester der Ukraine wurde 2016 auf Initiative der Dirigentin Oksana Lyniv gegründet. Die Ukrainerin stand 2021 als erste Frau am Pult der Bayreuther Festspiele.
Das Konzert klang mit van Beethovens „Ode an die Freude“ aus – der Hymne Europas.